Wie sind die Aussichten für den deutschen Warenhandel – und wie wirken sich die geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf die Wachstumsaussichten aus?
In welchen Bereichen bestehen die größten Risiken für Unternehmen, die 2024 im globalen Handel tätig sind?
Was können Unternehmen tun, die im internationalen Handel tätig sind, um Risiken zu mindern und das Wachstum zu fördern, indem sie auf Forschung, Diversifizierung, Versicherungen und andere Finanzprodukte zurückgreifen?
Wie sind die Aussichten für den deutschen Warenhandel – und wie wirken sich die geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf die Wachstumsaussichten aus?
In welchen Bereichen bestehen die größten Risiken für Unternehmen, die 2024 im globalen Handel tätig sind?
Was können Unternehmen tun, die im internationalen Handel tätig sind, um Risiken zu mindern und das Wachstum zu fördern, indem sie auf Forschung, Diversifizierung, Versicherungen und andere Finanzprodukte zurückgreifen?
Im Jahr 2022 exportierte Deutschland Güter im Wert von 1.576 Mrd. € und kaufte aus dem Ausland Güter ein im Wert von 1.494 Mrd. € (Abb. 1). Dies entspricht 23% bzw. 21% aller Exporte und Importe von Gütern der EU-Mitgliedstaaten im selben Jahr. Die Exporteinnahmen und -ausgaben waren über 70% höher als in den Niederlanden, dem zweitgrößten Exporteur und Importeur von Gütern innerhalb der EU.
Die meisten der exportierten Güter wurden von einer relativ kleinen Anzahl von Sektoren des verarbeitenden Gewerbes hergestellt. Aus den Daten der OECD geht hervor, dass die fünf wichtigsten Sektoren fast 55% aller Exporterlöse aus dem Verkauf von Gütern auf sich vereinten.1 Die Hersteller von Kraftfahrzeugen, Anhängern und Sattelanhängern sowie von pharmazeutischen Grundstoffen waren mit 98 Mrd. € bzw. 90 Mrd. € die beiden größten Akteure. Dies entsprach 17% bzw. 15% aller Exporte von Gütern des produzierenden Gewerbes. Es folgten die Hersteller von Metallerzeugnissen (55 Mrd. € oder 9%), die Hersteller von Elektrogeräten (41 Mrd. € oder 7%) und die Hersteller von Computern, elektronischen und optischen Geräten (37 Mrd. € oder 6%).
Die vier Sektoren des verarbeitenden Gewerbes, die den größten Güterimport aus dem Ausland verzeichneten waren dieselben, die auch die höchsten Exporterlöse erzielten.
1. OECD. OECD Inter-Country Input-Output (ICIO) Tables. Abgerufen im August 2023.
2. Statistisches Bundesamt. Ausländisch kontrollierte Unternehmen: Deutschland, Jahre, Wirtschaftsbereiche und -abteilungen. Abgerufen im September 2023.
3. Eurostat. Outward FATS, wichtigste Variablen – NACE Rev. 2. Abgerufen im September 2023.
Die Hersteller von Kraftfahrzeugen, Anhängern und Sattelanhängern kauften ein Viertel aller deutschen Importe von Gütern ein in Höhe von 73 Mrd. €. Auf den Plätzen zwei bis vier folgen die Chemie- und Metallindustrie sowie die Hersteller von Elektrogeräten mit einem Importvolumen von 30 und 26 Mrd. € (jeweils 9% des Gesamtvolumens) bzw. 18 Mrd. € (6%).
Ein Grund für den hohen Anteil an gehandelten Gütern ist die Rolle von ausländischen Unternehmen – insbesondere multinationale Unternehmen mit globalen Lieferketten und Vertriebsnetzen. Im Jahr 2020 beschäftigten in Deutschland ausländische Unternehmen 1,6 Mio. Menschen im produzierenden Gewerbe, was einem Anteil von 22% an der Gesamtbeschäftigung in diesem Sektor entspricht.2 Sie erwirtschafteten einen Umsatz in Höhe von 645 Mrd. € und leisteten einen Beitrag von 158 Mrd. € zum deutschen BIP. Gleichermaßen beschäftigten deutsche Unternehmen 2,8 Mio. Menschen weltweit in ihren produzierenden Niederlassungen.3 Weltweit verkauften sie Güter im Wert von 840 Mrd. €.
Abb. 1: Wert der im Jahr 2022 exportierten und importierten Güter der fünf exportstärksten EU-Mitgliedstaaten
Im Jahr 2022 exportierte Deutschland Güter im Wert von 1.576 Mrd. € und kaufte aus dem Ausland Güter ein im Wert von 1.494 Mrd. € (Abb. 1). Dies entspricht 23% bzw. 21% aller Exporte und Importe von Gütern der EU-Mitgliedstaaten im selben Jahr. Die Exporteinnahmen und -ausgaben waren über 70% höher als in den Niederlanden, dem zweitgrößten Exporteur und Importeur von Gütern innerhalb der EU.
Die meisten der exportierten Güter wurden von einer relativ kleinen Anzahl von Sektoren des verarbeitenden Gewerbes hergestellt. Aus den Daten der OECD geht hervor, dass die fünf wichtigsten Sektoren fast 55% aller Exporterlöse aus dem Verkauf von Gütern auf sich vereinten.1 Die Hersteller von Kraftfahrzeugen, Anhängern und Sattelanhängern sowie von pharmazeutischen Grundstoffen waren mit 98 Mrd. € bzw. 90 Mrd. € die beiden größten Akteure. Dies entsprach 17% bzw. 15% aller Exporte von Gütern des produzierenden Gewerbes. Es folgten die Hersteller von Metallerzeugnissen (55 Mrd. € oder 9%), die Hersteller von Elektrogeräten (41 Mrd. € oder 7%) und die Hersteller von Computern, elektronischen und optischen Geräten (37 Mrd. € oder 6%).
Die vier Sektoren des verarbeitenden Gewerbes, die den größten Güterimport aus dem Ausland verzeichneten waren dieselben, die auch die höchsten Exporterlöse erzielten.
1. OECD. OECD Inter-Country Input-Output (ICIO) Tables. Abgerufen im August 2023.
2. Statistisches Bundesamt. Ausländisch kontrollierte Unternehmen: Deutschland, Jahre, Wirtschaftsbereiche und -abteilungen. Abgerufen im September 2023.
3. Eurostat. Outward FATS, wichtigste Variablen – NACE Rev. 2. Abgerufen im September 2023.
Die Hersteller von Kraftfahrzeugen, Anhängern und Sattelanhängern kauften ein Viertel aller deutschen Importe von Gütern ein in Höhe von 73 Mrd. €. Auf den Plätzen zwei bis vier folgen die Chemie- und Metallindustrie sowie die Hersteller von Elektrogeräten mit einem Importvolumen von 30 und 26 Mrd. € (jeweils 9% des Gesamtvolumens) bzw. 18 Mrd. € (6%).
Ein Grund für den hohen Anteil an gehandelten Gütern ist die Rolle von ausländischen Unternehmen – insbesondere multinationale Unternehmen mit globalen Lieferketten und Vertriebsnetzen. Im Jahr 2020 beschäftigten in Deutschland ausländische Unternehmen 1,6 Mio. Menschen im produzierenden Gewerbe, was einem Anteil von 22% an der Gesamtbeschäftigung in diesem Sektor entspricht.2 Sie erwirtschafteten einen Umsatz in Höhe von 645 Mrd. € und leisteten einen Beitrag von 158 Mrd. € zum deutschen BIP. Gleichermaßen beschäftigten deutsche Unternehmen 2,8 Mio. Menschen weltweit in ihren produzierenden Niederlassungen.3 Weltweit verkauften sie Güter im Wert von 840 Mrd. €.
Abb. 1: Wert der im Jahr 2022 exportierten und importierten Güter der fünf exportstärksten EU-Mitgliedstaaten
In den letzten Jahren haben weltweit die von Regierungen angeordneten Beschränkungen im internationalen Handel deutlich zugenommen.4 Die Covid-19- Pandemie führte in vielen Ländern dazu, dass Exportbeschränkungen für medizinische Güter und Lebensmittel verhängt wurden. Während die russische Invasion in der Ukraine zu westlichen Sanktionen gegen Russland und Weißrussland geführt hat, bestehen auch in anderen Teilen der Welt, wie in West- und Zentralafrika sowie Südostasien, anhaltende Spannungen.
Die Bundesbank warnte die Unternehmen in ihrem monatlichen Bericht vom September, sich bei der Beschaffung wichtiger Vorprodukte von China abhängig zu machen.5 Im Jahr 2022 gab es kein anderes Land, aus dem deutsche Unternehmen mehr ihre Importe bezogen. China verfügt über eine globale Vormachtstellung bei der Produktion und Veredelung wichtiger Rohstoffe wie Seltene Erden, Lithium und Kobalt. Im untersuchten Zeitraum importierten 29% der deutschen Unternehmen wichtige Vorprodukte aus China. Allerdings warnen auch die Autoren der Studie vor einem plötzlichen Bruch mit China, da dies kurzfristig zu weitreichenden Störungen der Lieferketten und der Produktion führen würde.
4. IWF. Geowirtschaftliche Fragmentierung und Zukunft des Multilateralismus. Abgerufen im September 2023.
5. Bundesbank. Monatlicher Bericht, September 2023. Abgerufen im September 2023.
Ein weiteres Risiko stellen Länder dar, die nach der diesjährigen Definition der Weltbank institutionell und sozial instabil oder von gewaltsamen Konflikten betroffen sind.6 Aus diesen Ländern im- und exportiert Deutschland jedoch weniger als 1% seiner Güter, so dass hier die Stabilität nicht beeinträchtigt wird. In der Ukraine und in Libyen ist Deutschland zwar in gewissem Maße exponiert, aber im Verhältnis zu den Gesamtexporten und/oder -importen ist dieses Volumen vernachlässigbar.
6. The World Bank. 2023. FY24 List of Fragile and Conflict-affected Situations. 10. Juli 2023.
In den letzten Jahren haben weltweit die von Regierungen angeordneten Beschränkungen im internationalen Handel deutlich zugenommen.4 Die Covid-19- Pandemie führte in vielen Ländern dazu, dass Exportbeschränkungen für medizinische Güter und Lebensmittel verhängt wurden. Während die russische Invasion in der Ukraine zu westlichen Sanktionen gegen Russland und Weißrussland geführt hat, bestehen auch in anderen Teilen der Welt, wie in West- und Zentralafrika sowie Südostasien, anhaltende Spannungen.
Die Bundesbank warnte die Unternehmen in ihrem monatlichen Bericht vom September, sich bei der Beschaffung wichtiger Vorprodukte von China abhängig zu machen.5 Im Jahr 2022 gab es kein anderes Land, aus dem deutsche Unternehmen mehr ihre Importe bezogen. China verfügt über eine globale Vormachtstellung bei der Produktion und Veredelung wichtiger Rohstoffe wie Seltene Erden, Lithium und Kobalt. Im untersuchten Zeitraum importierten 29% der deutschen Unternehmen wichtige Vorprodukte aus China. Allerdings warnen auch die Autoren der Studie vor einem plötzlichen Bruch mit China, da dies kurzfristig zu weitreichenden Störungen der Lieferketten und der Produktion führen würde.
4. IWF. Geowirtschaftliche Fragmentierung und Zukunft des Multilateralismus. Abgerufen im September 2023.
5. Bundesbank. Monatlicher Bericht, September 2023. Abgerufen im September 2023.
Ein weiteres Risiko stellen Länder dar, die nach der diesjährigen Definition der Weltbank institutionell und sozial instabil oder von gewaltsamen Konflikten betroffen sind.6 Aus diesen Ländern im- und exportiert Deutschland jedoch weniger als 1% seiner Güter, so dass hier die Stabilität nicht beeinträchtigt wird. In der Ukraine und in Libyen ist Deutschland zwar in gewissem Maße exponiert, aber im Verhältnis zu den Gesamtexporten und/oder -importen ist dieses Volumen vernachlässigbar.
6. The World Bank. 2023. FY24 List of Fragile and Conflict-affected Situations. 10. Juli 2023.
Wir prognostizieren, dass die Exporte und Importe von Gütern (real) im Jahr 2023 um 0,1% bzw. 2,7% zurückgehen werden (Abb. 2).7 Dies spiegelt die Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivität wider, da die Inflation die realen Haushaltseinkommen geschmälert hat und die Zentralbanken die Zinssätze erhöht haben.
Mit der Stärkung der deutschen und der globalen Wirtschaft werden die Exporte von Gütern im Jahr 2024 voraussichtlich um 2,0% und im Jahr 2025 um 2,6% zunehmen. Es wird erwartet, dass das Importwachstum bei den Gütern in beiden Jahren die Exporte übersteigt, was auf eine rückläufige Entwicklung der erkennbaren Handelsbilanz in Abhängigkeit von der Preisentwicklung hindeutet.
Der Warenhandel reagiert sensibel auf Veränderungen im Wirtschaftszyklus. Wir untersuchen daher einige der Abwärtsrisiken für den deutschen Warenhandel, indem wir zwei weitere ungünstige makroökonomische Szenarien in Betracht ziehen.8 Unsere Prognosen legen nahe, dass ein Einbruch der Assetpreise das ungünstigste der betrachteten Negativszenarien für die Aussichten der deutschen Importe und Exporte in den nächsten drei Jahren wäre. Es wird erwartet, dass die Exporte von Gütern in allen drei Jahren zurückgehen und sich die Importe deutlich langsamer erholen werden.
7. Oxford Economics. Global Industry Service. Abgerufen im September 2023.
8. Oxford Economics. Global Scenarios Service. Abgerufen im September 2023.
Eine Verschärfung der Kreditbedingungen wird den Prognosen zufolge das Wachstumstempo bei den Exporten und Importen von Gütern in den Jahren 2024 und 2025 verringern.
Abb. 2: Prognostizierte Wachstumsraten der deutschen Güterexporte und -importe
Wir prognostizieren, dass die Exporte und Importe von Gütern (real) im Jahr 2023 um 0,1% bzw. 2,7% zurückgehen werden (Abb. 2).7 Dies spiegelt die Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivität wider, da die Inflation die realen Haushaltseinkommen geschmälert hat und die Zentralbanken die Zinssätze erhöht haben.
Mit der Stärkung der deutschen und der globalen Wirtschaft werden die Exporte von Gütern im Jahr 2024 voraussichtlich um 2,0% und im Jahr 2025 um 2,6% zunehmen. Es wird erwartet, dass das Importwachstum bei den Gütern in beiden Jahren die Exporte übersteigt, was auf eine rückläufige Entwicklung der erkennbaren Handelsbilanz in Abhängigkeit von der Preisentwicklung hindeutet.
Der Warenhandel reagiert sensibel auf Veränderungen im Wirtschaftszyklus. Wir untersuchen daher einige der Abwärtsrisiken für den deutschen Warenhandel, indem wir zwei weitere ungünstige makroökonomische Szenarien in Betracht ziehen.8 Unsere Prognosen legen nahe, dass ein Einbruch der Assetpreise das ungünstigste der betrachteten Negativszenarien für die Aussichten der deutschen Importe und Exporte in den nächsten drei Jahren wäre. Es wird erwartet, dass die Exporte von Gütern in allen drei Jahren zurückgehen und sich die Importe deutlich langsamer erholen werden.
7. Oxford Economics. Global Industry Service. Abgerufen im September 2023.
8. Oxford Economics. Global Scenarios Service. Abgerufen im September 2023.
Eine Verschärfung der Kreditbedingungen wird den Prognosen zufolge das Wachstumstempo bei den Exporten und Importen von Gütern in den Jahren 2024 und 2025 verringern.
Abb. 2: Prognostizierte Wachstumsraten der deutschen Güterexporte und -importe
Wenn man über die aktuellen Entwicklungen in der Welt Bescheid weiß, dann kann man in Unternehmen, die im internationalen Handel tätig sind, rechtzeitig handeln. Politische Instabilität wie zivile Unruhen, Terrorismus oder Regierungswechsel können zu Störungen im Handel und bei Investitionen führen. Solche Probleme können für Unternehmen eine Herausforderung darstellen, in den betroffenen Ländern tätig zu sein, was zu Unterbrechungen der Lieferkette oder des Absatzes und damit zu finanziellen Verlusten führen kann. Eine aktives Monitoring sollte durch Notfallpläne ergänzt werden, um auf erkennbare Risiken vorbereitet zu sein, damit alternative Beschaffungsoptionen oder Absatzwege vorhanden sind.
Wenn möglich, sollten Unternehmen außerdem versuchen, ihre Exporte und Importlieferanten zu diversifizieren. Dadurch sollte sich das Risiko einmaliger Ereignisse in bestimmten Ländern verringern. Diese Diversifizierung sollte sich gegebenenfalls auch auf die Transportmittel und -wege erstrecken, mit denen die Güter nach Deutschland und aus Deutschland transportiert werden.
Darüber hinaus unterliegen sowohl Exporteure als auch Importeure dem Risiko von Wechselkursschwankungen, wenn sie internationale Geschäfte tätigen. Plötzliche Änderungen der Wechselkurse können sich nachteilig auf die Geschäftstätigkeiten und die Rentabilität der Unternehmen auswirken. Größere Unternehmen können sich davor erfolgreich schützen, indem sie einen Teil ihrer Währungsrisiken durch den Kauf von Futures, Devisentermingeschäften oder Optionen auf dem Devisenmarkt absichern. Durch den Abschluss eines Devisenterminkontrakts mit einer Bank oder einem anderen Finanzinstitut können Unternehmen den Wechselkurs für den Kauf oder Verkauf einer speziellen Währung zu einem zukünftigen Zeitpunkt fixieren und so sicherstellen, dass monetäre Verluste aufgrund von Wechselkursschwankungen keine Auswirkungen auf ihr Geschäft haben.
Da der internationale Handel mit Fahrzeugen, Anhängern und Sattelanhängern für die deutsche Wirtschaft eine wichtige Rolle spielt, sollten Unternehmen, die für diese Geschäfte verantwortlich sind, zudem nach maßgeschneiderten Versicherungsleistungen suchen, die unvorhersehbare Ereignisse abdecken. Dadurch können die Auswirkungen von Störungen, wie die Verknappung von Halbleiterchips während der Covid-19-Pandemie, abgefedert werden.
Deutschland ist der größte Hersteller von Gütern in Europa. Hierbei hat der Handel bei der Entwicklung des produzierenden Gewerbes eine große Rolle gespielt. Durch ihn konnten mehr Kunden erreicht und die Kosten für die Produkte gesenkt werden, indem günstigere Rohstoffe beschafft und die Kosten für Infrastruktur, Forschung und Entwicklung auf ein größeres Produktionsvolumen verteilt wurden. Die deutschen Hersteller werden auch in Zukunft von den Vorteilen profitieren, die der Handel bietet.
Wenn man über die aktuellen Entwicklungen in der Welt Bescheid weiß, dann kann man in Unternehmen, die im internationalen Handel tätig sind, rechtzeitig handeln. Politische Instabilität wie zivile Unruhen, Terrorismus oder Regierungswechsel können zu Störungen im Handel und bei Investitionen führen. Solche Probleme können für Unternehmen eine Herausforderung darstellen, in den betroffenen Ländern tätig zu sein, was zu Unterbrechungen der Lieferkette oder des Absatzes und damit zu finanziellen Verlusten führen kann. Eine aktives Monitoring sollte durch Notfallpläne ergänzt werden, um auf erkennbare Risiken vorbereitet zu sein, damit alternative Beschaffungsoptionen oder Absatzwege vorhanden sind.
Wenn möglich, sollten Unternehmen außerdem versuchen, ihre Exporte und Importlieferanten zu diversifizieren. Dadurch sollte sich das Risiko einmaliger Ereignisse in bestimmten Ländern verringern. Diese Diversifizierung sollte sich gegebenenfalls auch auf die Transportmittel und -wege erstrecken, mit denen die Güter nach Deutschland und aus Deutschland transportiert werden.
Darüber hinaus unterliegen sowohl Exporteure als auch Importeure dem Risiko von Wechselkursschwankungen, wenn sie internationale Geschäfte tätigen. Plötzliche Änderungen der Wechselkurse können sich nachteilig auf die Geschäftstätigkeiten und die Rentabilität der Unternehmen auswirken. Größere Unternehmen können sich davor erfolgreich schützen, indem sie einen Teil ihrer Währungsrisiken durch den Kauf von Futures, Devisentermingeschäften oder Optionen auf dem Devisenmarkt absichern. Durch den Abschluss eines Devisenterminkontrakts mit einer Bank oder einem anderen Finanzinstitut können Unternehmen den Wechselkurs für den Kauf oder Verkauf einer speziellen Währung zu einem zukünftigen Zeitpunkt fixieren und so sicherstellen, dass monetäre Verluste aufgrund von Wechselkursschwankungen keine Auswirkungen auf ihr Geschäft haben.
Da der internationale Handel mit Fahrzeugen, Anhängern und Sattelanhängern für die deutsche Wirtschaft eine wichtige Rolle spielt, sollten Unternehmen, die für diese Geschäfte verantwortlich sind, zudem nach maßgeschneiderten Versicherungsleistungen suchen, die unvorhersehbare Ereignisse abdecken. Dadurch können die Auswirkungen von Störungen, wie die Verknappung von Halbleiterchips während der Covid-19-Pandemie, abgefedert werden.
Deutschland ist der größte Hersteller von Gütern in Europa. Hierbei hat der Handel bei der Entwicklung des produzierenden Gewerbes eine große Rolle gespielt. Durch ihn konnten mehr Kunden erreicht und die Kosten für die Produkte gesenkt werden, indem günstigere Rohstoffe beschafft und die Kosten für Infrastruktur, Forschung und Entwicklung auf ein größeres Produktionsvolumen verteilt wurden. Die deutschen Hersteller werden auch in Zukunft von den Vorteilen profitieren, die der Handel bietet.
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