Abbildung 1: Sich herausbildende Handelsblöcke? (Quelle: Angriff auf die Ukraine: Resolution / angenommen von der Generalversammlung) 4
2) Der Weltwirtschaftsausblick des IWF
3) QBE /Hesmur Research – Datenquelle: Allgemeine Zollverwaltung
4) Datenquelle: Die digitale Bibliothek der Vereinten Nationen
Die stetige Verlagerung des Schwerpunkts der Weltwirtschaft nach Osten und die zunehmende Macht sowie der hohe Entwicklungsstand der wachsenden Volkswirtschaften in Asien sind eindeutig nachweisbar. Diese Länder sind keine Lieferanten von Billigprodukten und -ersatzteilen mehr, sondern weltweit führend in hochtechnisierten Geschäftsfeldern wie Telekommunikation und Pharmazeutik mit einer schnell wachsenden Mittelschicht. Durch diese sich voraussichtlich noch beschleunigende Verlagerung kann man davon ausgehen, dass sich diese Länder schneller erholen als die etablierteren G7-Länder. 2
Abgesehen von den schrecklichen humanitären und weitreichenden wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, wirkt sich dieser auch auf traditionelle Handelsbeziehungen aus. Es ist eine klare
Polarisierung zwischen dem westlichen und dem russischen Handelsblock entstanden, aber auch eine Gruppe weniger festgelegter Länder, die mit beiden Lagern handeln. Das größte Land dieser Gruppe, China, konnte seine Exporte von Januar bis April 2022 um 10,1 % auf insgesamt 1,98 Billionen USD steigern, wobei sich der Handelsüberschuss gegenüber den USA erhöhte und der Handel mit Russland um 25 % anstieg.3
Aber dieser Trend könnte sich durch Bedenken über Chinas expansionistische Absichten im westlichen Handelsblock ändern. Die Navigation und Anpassung an diese unsichere Lage, insbesondere in den nicht so stark festgelegten Ländern, ist entscheidend für den Erfolg in den nächsten Jahren.
Abbildung 1: Sich herausbildende Handelsblöcke? (Quelle: Angriff auf die Ukraine: Resolution / angenommen von der Generalversammlung) 4
2) Der Weltwirtschaftsausblick des IWF
3) QBE /Hesmur Research – Datenquelle: Allgemeine Zollverwaltung
4) Datenquelle: Die digitale Bibliothek der Vereinten Nationen
Die stetige Verlagerung des Schwerpunkts der Weltwirtschaft nach Osten und die zunehmende Macht sowie der hohe Entwicklungsstand der wachsenden Volkswirtschaften in Asien sind eindeutig nachweisbar. Diese Länder sind keine Lieferanten von Billigprodukten und -ersatzteilen mehr, sondern weltweit führend in hochtechnisierten Geschäftsfeldern wie Telekommunikation und Pharmazeutik mit einer schnell wachsenden Mittelschicht. Durch diese sich voraussichtlich noch beschleunigende Verlagerung kann man davon ausgehen, dass sich diese Länder schneller erholen als die etablierteren G7-Länder. 2
Abgesehen von den schrecklichen humanitären und weitreichenden wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, wirkt sich dieser auch auf traditionelle Handelsbeziehungen aus. Es ist eine klare
Polarisierung zwischen dem westlichen und dem russischen Handelsblock entstanden, aber auch eine Gruppe weniger festgelegter Länder, die mit beiden Lagern handeln. Das größte Land dieser Gruppe, China, konnte seine Exporte von Januar bis April 2022 um 10,1 % auf insgesamt 1,98 Billionen USD steigern, wobei sich der Handelsüberschuss gegenüber den USA erhöhte und der Handel mit Russland um 25 % anstieg.3
Aber dieser Trend könnte sich durch Bedenken über Chinas expansionistische Absichten im westlichen Handelsblock ändern. Die Navigation und Anpassung an diese unsichere Lage, insbesondere in den nicht so stark festgelegten Ländern, ist entscheidend für den Erfolg in den nächsten Jahren.
5) QBE/ Hesmur Research – Data sources WTO, World Bank, UNCTAD, OECD
Ein populäres Diskussionsthema während der Pandemie war der Aufbau größerer regionaler und nationaler Ressourcen durch ein Reshoring oder Nearshoring von Lieferketten. Obwohl durch das Schwerpunktthema Widerstandsfähigkeit von Lieferketten und zunehmender Transportkosten auch dieses Thema relevant bleibt, gibt es bisher kaum Anzeichen dafür, dass der 2020 beobachtete kurzfristige Anstieg von „Handelsunabhängigkeit“ (siehe Abbildung 2) als langfristiger globaler Trend anzusehen ist5.
Aber in mehreren Schlüsselbereichen stiegen der interne Verbrauch und der Handel innerhalb etablierter Handelsblöcke auch an (obwohl dieser Trend alles andere als einheitlich ist). In jüngster Zeit wurde diese Entwicklung durch die Auswirkungen des Krieges auf Energiequellen und bestimmte Waren beschleunigt; regionaler Ersatz ist jedoch nicht über Nacht zu finden.
5) QBE/ Hesmur Research – Data sources WTO, World Bank, UNCTAD, OECD
Ein populäres Diskussionsthema während der Pandemie war der Aufbau größerer regionaler und nationaler Ressourcen durch ein Reshoring oder Nearshoring von Lieferketten. Obwohl durch das Schwerpunktthema Widerstandsfähigkeit von Lieferketten und zunehmender Transportkosten auch dieses Thema relevant bleibt, gibt es bisher kaum Anzeichen dafür, dass der 2020 beobachtete kurzfristige Anstieg von „Handelsunabhängigkeit“ (siehe Abbildung 2) als langfristiger globaler Trend anzusehen ist5.
Aber in mehreren Schlüsselbereichen stiegen der interne Verbrauch und der Handel innerhalb etablierter Handelsblöcke auch an (obwohl dieser Trend alles andere als einheitlich ist). In jüngster Zeit wurde diese Entwicklung durch die Auswirkungen des Krieges auf Energiequellen und bestimmte Waren beschleunigt; regionaler Ersatz ist jedoch nicht über Nacht zu finden.
Zumindest mittelfristig ist Unsicherheit wieder die Norm.
Die Lieferkettenprobleme wirken sich weiterhin auf den Welthandelsfluss aus. Obwohl die anfänglichen Probleme mit Transport und Lagerhaltung sich etwas gemildert haben, sind Auswirkungen der erhöhten Transportkosten längerfristig absehbar. Diese Preissteigerung stellt nicht nur eine kurzfristige Reaktion auf das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage dar, sondern wird von einer nachhaltigen Erhöhung der Brennstoffkosten getragen, die vom der Gesamtkostenstruktur beeinträchtigenden Krieg in der Ukraine verschärft wird.
Außer seiner Auswirkung auf die Warentransportkosten trägt der Krieg zu Problemen bei der Erhältlichkeit mehrerer Waren und Rohstoffe bei. Die Erhältlichkeit von bei der Mikrochip-Produktion erforderlichem Neon, von Sonnenblumenöl und von Weizen wurde unmittelbar vom Krieg beeinträchtigt.
Mit dem Abflauen der Pandemie sieht sich die Weltwirtschaft wahrscheinlich auch in mehrfacher Hinsicht Änderungen der staatlichen Politik gegenüber. Während der Krise verabschiedete Rettungspakete werden zurückgefahren, und es setzt eine stärkere finanzpolitische Zurückhaltung ein. Als Reaktion auf den Inflationsdruck beginnen viele Länder damit, die Zinsen zu erhöhen, was einen Dominoeffekt auf andere Teile der Wirtschaft ausübt. Die Verbindung von hoher Inflation und niedrigerem Wachstum beschränkt die Optionen staatlicher Politik, was zur Unsicherheit über die Zukunft beiträgt. Mit dem Ansteigen dieser Unsicherheit verschärfen sich auch die Kreditbedingungen, so dass die Erholung und letztlich die Handelsbeziehungen weiter beeinträchtigt werden.
Zumindest mittelfristig ist Unsicherheit wieder die Norm.
Die Lieferkettenprobleme wirken sich weiterhin auf den Welthandelsfluss aus. Obwohl die anfänglichen Probleme mit Transport und Lagerhaltung sich etwas gemildert haben, sind Auswirkungen der erhöhten Transportkosten längerfristig absehbar. Diese Preissteigerung stellt nicht nur eine kurzfristige Reaktion auf das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage dar, sondern wird von einer nachhaltigen Erhöhung der Brennstoffkosten getragen, die vom der Gesamtkostenstruktur beeinträchtigenden Krieg in der Ukraine verschärft wird.
Außer seiner Auswirkung auf die Warentransportkosten trägt der Krieg zu Problemen bei der Erhältlichkeit mehrerer Waren und Rohstoffe bei. Die Erhältlichkeit von bei der Mikrochip-Produktion erforderlichem Neon, von Sonnenblumenöl und von Weizen wurde unmittelbar vom Krieg beeinträchtigt.
Mit dem Abflauen der Pandemie sieht sich die Weltwirtschaft wahrscheinlich auch in mehrfacher Hinsicht Änderungen der staatlichen Politik gegenüber. Während der Krise verabschiedete Rettungspakete werden zurückgefahren, und es setzt eine stärkere finanzpolitische Zurückhaltung ein. Als Reaktion auf den Inflationsdruck beginnen viele Länder damit, die Zinsen zu erhöhen, was einen Dominoeffekt auf andere Teile der Wirtschaft ausübt. Die Verbindung von hoher Inflation und niedrigerem Wachstum beschränkt die Optionen staatlicher Politik, was zur Unsicherheit über die Zukunft beiträgt. Mit dem Ansteigen dieser Unsicherheit verschärfen sich auch die Kreditbedingungen, so dass die Erholung und letztlich die Handelsbeziehungen weiter beeinträchtigt werden.
Obwohl es eine Binsenweisheit ist, dass man seine Märkte verstehen muss, um deren Chancen zu erkennen, erfordert Unsicherheit einen disziplinierten Ansatz, um die sich ergebenden Änderungen zu erkennen und darauf zu reagieren. Neben den Methoden, die Unsicherheit zu verstehen, die wir in unserem Artikel Planung und Ausführung in Zeiten der Unsicherheit dargestellt haben, müssen Unternehmen auch die sich verändernde geopolitische Lage und deren Einfluss auf ihre Kunden und Lieferanten sehr genau beobachten.
Während der Pandemie wurde deutlich, dass man laufend neue Wege finden muss, um mit Kunden in Verbindung zu treten. Das trifft genauso auf Einzelhandelsunternehmen zu, die Click-and-Collect-Optionen herausbringen, wie auf B2B-Außendienste, die virtuelle Meetings organisieren. Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit unterscheiden sich nicht davon. Weitere Ideen zum Aufbau einer widerstandsfähigen Verkaufsorganisation, die eine breite Palette von Märkten und Kunden ansprechen kann, finden Sie hier.
Obwohl es eine Binsenweisheit ist, dass man seine Märkte verstehen muss, um deren Chancen zu erkennen, erfordert Unsicherheit einen disziplinierten Ansatz, um die sich ergebenden Änderungen zu erkennen und darauf zu reagieren. Neben den Methoden, die Unsicherheit zu verstehen, die wir in unserem Artikel Planung und Ausführung in Zeiten der Unsicherheit dargestellt haben, müssen Unternehmen auch die sich verändernde geopolitische Lage und deren Einfluss auf ihre Kunden und Lieferanten sehr genau beobachten.
Während der Pandemie wurde deutlich, dass man laufend neue Wege finden muss, um mit Kunden in Verbindung zu treten. Das trifft genauso auf Einzelhandelsunternehmen zu, die Click-and-Collect-Optionen herausbringen, wie auf B2B-Außendienste, die virtuelle Meetings organisieren. Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit unterscheiden sich nicht davon. Weitere Ideen zum Aufbau einer widerstandsfähigen Verkaufsorganisation, die eine breite Palette von Märkten und Kunden ansprechen kann, finden Sie hier.
Obwohl es zu früh ist, einen umfassenden Einbruch globaler Wertschöpfungsketten vorherzusagen, gibt es vier Faktoren, die geografisch näherliegende Chancen begünstigen. Zu diesen Faktoren gehören die Aussicht auf eine längere Periode mit hohen Transportkosten, der Wunsch, widerstandsfähige regionale Lieferketten aufzubauen, der Versuch, die Gesamt-CO2-Bilanz in der Lieferkette zu reduzieren, und der durch digitale Investitionen geförderte Kostenausgleich.
Die Pandemie unterstrich die Bedeutung einer soliden digitalen Infrastruktur für den Aufbau geschäftlicher Flexibilität. Das heißt nicht, dass Sie jedem neuen „glitzernden“ digitalen Trend nachjagen müssen, sondern, dass Ihre zentralen Verkaufs- und Vertriebsprozesse auf digitalen Grundlagen basieren und Sie sich an die verändernde Marktbedingungen anpassen können. Weitere Ideen zur Digitalisierung Ihrer Verkaufs- und Vertriebsinfrastruktur finden Sie hier.
Inzwischen konzentrieren sich Verbraucher, aber auch Kapitalmärkte auf Nachhaltigkeit, so dass eine klare Orientierung anhand von Nachhaltigkeitszielen wahrscheinlich eine Voraussetzung vieler Handelsbeziehungen sein wird (was angesichts der aktuellen Lage am Energiemarkt auch wirtschaftlich Sinn ergibt). Zudem ergeben sich aus den in unserer Umstellung auf nachhaltige Energiequellen entstehenden Übergangsproblemen unvermeidlicherweise wesentliche Wachstumschancen für die Unternehmen, welche die Lücke füllen können.
Obwohl es zu früh ist, einen umfassenden Einbruch globaler Wertschöpfungsketten vorherzusagen, gibt es vier Faktoren, die geografisch näherliegende Chancen begünstigen. Zu diesen Faktoren gehören die Aussicht auf eine längere Periode mit hohen Transportkosten, der Wunsch, widerstandsfähige regionale Lieferketten aufzubauen, der Versuch, die Gesamt-CO2-Bilanz in der Lieferkette zu reduzieren, und der durch digitale Investitionen geförderte Kostenausgleich.
Die Pandemie unterstrich die Bedeutung einer soliden digitalen Infrastruktur für den Aufbau geschäftlicher Flexibilität. Das heißt nicht, dass Sie jedem neuen „glitzernden“ digitalen Trend nachjagen müssen, sondern, dass Ihre zentralen Verkaufs- und Vertriebsprozesse auf digitalen Grundlagen basieren und Sie sich an die verändernde Marktbedingungen anpassen können. Weitere Ideen zur Digitalisierung Ihrer Verkaufs- und Vertriebsinfrastruktur finden Sie hier.
Inzwischen konzentrieren sich Verbraucher, aber auch Kapitalmärkte auf Nachhaltigkeit, so dass eine klare Orientierung anhand von Nachhaltigkeitszielen wahrscheinlich eine Voraussetzung vieler Handelsbeziehungen sein wird (was angesichts der aktuellen Lage am Energiemarkt auch wirtschaftlich Sinn ergibt). Zudem ergeben sich aus den in unserer Umstellung auf nachhaltige Energiequellen entstehenden Übergangsproblemen unvermeidlicherweise wesentliche Wachstumschancen für die Unternehmen, welche die Lücke füllen können.
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